Journal

Das steht im Journal!

Das digitale Journal greift Fragen und Themen auf, die im Bürgerbeteiligungsverfahren „Stadtkomplizen“ von den Teilnehmer*innen als besonders wichtig angesehen wurden. An erster Stelle steht dabei die Frage der Bürgerbeteiligung selbst:

Wie können Verwaltung, Politik und Bürger*innen Hürden in der Kommunikation und im konkreten Handeln abbauen, um die Stadtentwicklung gemeinsam voranzubringen?

Exemplarisch zeigt das Journal mit kurzen Texten, Videoschnipseln, Links zu Projekten, wie praktische Lösungen aussehen könnten.

Das Journal wird bis zum Frühjahr 2023 fortlaufend erweitert. 

Videoschnipsel: Wie die Stadt bürgerschaftliche Initiativen unterstützen sollte!

Hagen Boddin, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt der Stadt Perleberg, beschreibt aus seiner Sicht, wie die Verwaltung das Engagement von Bürger*innen für ihre Stadt unterstützen sollte.

Als Aneignung sind zu verstehen: „… persönliche und eigeninitiierte Eingriffe in das Stadtbild…, die eine Auswirkung auf das gesellschaftliche Gefüge am betreffenden Ort haben.“

Laura Bruns, "Stadt Selber machen. Ein Handbuch"

Briefbox Stadtkomplizen

Anregungen, Ideen? Schreibt uns unter: mail@stadt-komplizen.de

 

Wie kann Bürgerbeteiligung funktionieren?

Ein großes Thema im gesamten Prozess der Stadtkomplizen war die Beteiligungskultur in Perleberg. Konkret: Was bringt die Perleberger*innen dazu, sich für die Stadtentwicklung aktiv zu engagieren.

Mehr lesen

Was kann die Stadtverwaltung und -politik tun, um die Lust an Beteiligung zu wecken. Vor allem wünschen sich die Bürger*innen, dass sie über Möglichkeiten zur Beteiligung gut informiert werden und dass die Stadtverwaltung für ihre Anliegen und Ideen ein offenes Ohr hat. Auch ein*e direkte*r Ansprechpartner*in, ein*e Kümmerer*in, könnte die Beteiligungskultur beleben.

Online-Umfrage Januar – März 2022 / 178 Teilnehmer*innen in Perleberg

Journal

Was bisher geschah!

Vom Sommer 2021 bis zum Frühjahr 2022 fand in Perleberg und Wittenberge das Bürgerbeteiligungsverfahren „Stadtkomplizen“ statt. Das wichtigste Ziel des Prozesses bestand darin, „qualitative Aussagen über Bevölkerungswünsche zur zukünftigen Gestaltung der Innenstädte“ und „Ideen für neue Nutzungen in den Innenstädten“ zu gewinnen. Hier gibt es einen kurzen Überblick zum Verlauf des Prozesses Klick hier! (pdf)

Die Ergebnisse und Ideen des Bürgerbeteiliungsverfahrens wurden ausgewertet und liegen in einer ausführlichen Dokumentation vor Klick hier! (pdf)

Der Prozess wird in beiden Städten fortgeführt. Auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse gehen beide Städte dabei unterschiedliche Wege: In Wittenberge wurde bereits eine Planungswerkstatt zur baulichen Gestaltung der zukünftigen neuen Mitte durchgeführt. Darüber hinaus wurde mit der „Ansprech:Bar“ im ehemaligen Singerhaus ein fester Ort geschaffen, der als Anlaufstelle für engagierte Bürger*innen dient.

In Perleberg war dagegen von Anfang an klar, es braucht keine „neue Mitte“, sondern eine Neubelebung des historischen Zentrums. Der bauliche Aufwand ist geringer als in Wittenberge, die Aufgabe aber nicht weniger schwierig – Wie kann es gelingen, dass die Innenstadt von Perleberge sich auch abseits von Stadtfesten mit Leben füllt? 

Videoschnipsel: Was zu beachten ist!

T. Kolbow, Sachbereichsleiter Ordnungsangelegenheiten der Stadt Perleberg.

Herr Kolbow erläutert, was aus Sicht des Ordnungsamtes zu beachten ist, um ein temporäres Bauprojekt im öffentlichen Raum zu starten.

w

Journal

Der Große Markt

Mit dem Großen Markt besitzt Perleberg ein historisches Zentrum, das Geschichte und Gegenwart verbinden kann. Offensichtlich ist aber auch, dass es dort noch großes Entwicklungs- potenzial gibt. Zu viele Leerstände wirken sich negativ auf das Stadtbild aus und schränken die gewünschte Nutzungsvielfalt ein. Da nicht zu erwarten ist, dass der Einzelhandel in der Innenstadt stark zunehmen wird, sind neue Ideen für die Nutzung des Leerstands gefragt.

Grafiken (rechts): Online-Umfrage Januar – März 2022 / 178 Teilnehmer*innen in Perleberg

Journal

„Erfolgreiche Stadtentwicklung heißt immer auch, den Blick nach vorn zu richten.“

„Mit der Landesinitiative will das MIL alle Städte motivieren, die Diskussion über die Zukunft vorzudenken, vorzubereiten und auch zu bereichern. „

Meine Stadt der Zukunft

Meine Stadt der Zukunft

Die Landesinitiative “Meine Stadt der Zukunft” ist ein Förderprogramm des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung (MIL).

Mehr lesen

Für das Programm konnten sich Brandenburger Kommunen bewerben, um als Modellvorhaben die Zukunft der Stadt zu erproben. Acht Städte wurden ausgewählt, darunter Perleberg und Wittenberge als gemeinsames Mittelzentrum für die Prignitz.

Ziele des Programms:

  • Breit angelegte Diskussions- und Teilhabeprozesse initiieren
  • Zukunftsthemen angehen – Vitale Innenstadt, Mobilität, zukunftsfähige Quartiere
  • Querschnittsthemen vermitteln  – Gemeinwohl, Klimawandel, digitale Transformation
  • Diskussion in der Stadtgesellschaft wecken
  • Wissens- und Erfahrungsschatz der kreativen jungen und älteren Bürger*innen nutzen
  • innovative Ideen in den Zukunftsthemen erarbeiten
  • Erfahrungen sammeln, Zusammenhalt und Demokratie befördern
  • Bürgerschaft in innovative und aktivierende Teilhabeprozesse einbinden
Mehr lesen

Für das Programm konnten sich Brandenburger Kommunen bewerben, um als Modellvorhaben die Zukunft der Stadt zu erproben. Acht Städte wurden ausgewählt, darunter Perleberg und Wittenberge, die sich als gemeinsames Mittelzentrum für die Prignitz beworben hatten.

 Ziele des Programms:

  • Breit angelegte Diskussions- und Teilhabeprozesse initiieren
  • Zukunftsthemen angehen – Vitale Innenstadt, Mobilität, zukunftsfähige Quartiere
  • Querschnittsthemen vermitteln  – Gemeinwohl, Klimawandel, digitale Transformation
  • Diskussion in der Stadtgesellschaft wecken
  • Wissens- und Erfahrungsschatz der kreativen jungen und älteren Bürger*innen nutzen
  • innovative Ideen in den Zukunftsthemen erarbeiten
  • Erfahrungen sammeln, Zusammenhalt und Demokratie befördern
  • Bürgerschaft in innovative und aktivierende Teilhabeprozesse einbinden

Das Beteiligungsverfahren “Stadtkomplizen“ wurde für beide Städte als entwickelt, um den Zukunftsprozess gemeinsam mit den Bürger*innen anzustoßen.

Städte im Wandel

Städte – ob groß oder klein – stehen für die Verdichtung von Menschen, Handel, Kommunikation, Kultur und vielem mehr auf engem Raum. Das Bild der Stadt in unseren Köpfen ist ein großes, lebendiges – manchmal chaotisches – Gewusel, das im Zentrum, in der Innenstadt, seinen natürlichen Ort hat.

Die Realität sieht heute oft anders aus. Vor allem Kleinstädte haben mit der Verödung ihrer Stadtzentren zu kämpfen.

Mehr lesen

“Der demografische Wandel, ein immer stärker boomender Onlinehandel, die Ausdünnung der Nahversorgung sowie neue Trends im Einkaufsverhalten bewirken eine Erosion des inhabergeführten und stationären Einzelhandels. Insbesondere durch den zeitlich wie regional grenzenlosen Online-Handel konkurriert jedes Einzelhandelsgeschäft in unseren Innenstädten mittlerweile mit der ganzen Welt. Folgen sind vielerorts steigende Leerstände und damit verbunden ein „Ausbluten“ unserer Innenstädte und Ortskerne.”

Dr. Gerd Landsberg, Geschäftsführendes Präsidialmitglied des Deutschen Städte- und Gemeindebundes. Aus: position dstgb vom 02.09.2020

Die Belebung der Innenstadt ist die zentrale Frage für die Zukunft der Städte. Ob es die Stadt, wie wir sie kennen, bald noch geben wird, hängt genau daran: Wird es zündende Ideen für neue Nutzungen der Innenstädte geben?

“Wie kann die Kleinstadt zukunftsfähig und lebenswert bleiben beziehungsweise auch für Neubürgerinnen und -bürger lebenswert werden? Welche bisher nicht erkannten oder genutzten Potenziale können dazu beitragen? Welche Handlungsmuster müssen überdacht, neu ausgerichtet und gegebenenfalls auch verlassen werden? Darüber hinaus sollte das Bewusstsein in Politik und Öffentlichkeit für die Bedeutung von Kleinstädten als Teil des Gemeinwesens und der Städtelandschaft geschärft werden.”

Aus: Zukunft Kleinstadt. Potenziale von Kleinstädten in peripheren Lagen, Stand: Juni 2019. Herausgeber: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR), Bonn

Der Wandel der Kleinstädte zeigt sich insbesondere in den Stadtzentren, herkömmliche Nutzungen verschwinden und neue sind noch nicht gefunden. Die Kleinstädte sind gefordert aktiv daran zu arbeiten, neue Nutzungsmischungen in den Innenstädten zu ermöglichen. Für die gesamte Stadtgesellschaft ist diese große Aufgabe aber auch eine Chance: Der Weg zur neuen Innenstadt führt über Kooperative Stadtentwicklung, an der Verwaltung, Politik und Bürger*innen gleichberechtigt mitwirken. Regelmäßige Bürgerbeteiligungen sind ein großer Schritt in diese Richtung.

Journal

Wie entsteht eine Beteiligungskultur?

Bürgerengagement ist keine Selbstverständlichkeit; Beteiligung braucht eine Beteilgungskultur, an der alle mitwirken, die Bürger*innen, die Verwaltung, die Politik. Auf dem Weg zur Beteiliungskultur sind viele Hindernisse zu überwinden, oft stehen Zweifel und Vorbehalte an der Sinnhaftigkeit von Beteiligung im Weg. Bürger*innen befürchten, dass ihr Engagment nichts bringt und ihre Ideen nicht gehört werden. Verwaltungen und Politik scheuen oft vor Auseinandersetzungen und Kritik zurück. Dennoch lohnt sich die Zusammenarbeit der gesamten Stadtgesellschaft, wie viele fortschrittliche Beispiele zeigen.

Was Bürgerbeteiligung erschwert und wie sie gelingen kann, ist hier zu lesen (externer Link):

Klick hier

„Die Bürger sind möglichst frühzeitig über die allgemeinen Ziele und  Zwecke der Planung, sich wesentlich unter- scheidende Lösungen, die für  die Neugestaltung eines Geländes in Betracht kommen, und die  voraussichtlichen Auswirkungen der Planung öffentlich zu unterrichten;  ihnen ist Gelegenheit zur Äußerung und Erörterung zu geben.“

Baugesetzbuch, Paragraf 3

Beteiligungskultur in der Verwaltung?

Bürgerbeteiligung verlangt den engagierten Bürger*innen einiges ab. Sie bringen ihre Zeit, ihre Ideen, ihre Energie in Projekte ein, bei denen oft nicht feststeht, ob oder wie sie gelingen werden. Natürlich ist auch Bürgerbeteiligung kein reines Wunschkonzert: Ideen von Bürger*innen müssen zur Umsetzung geeignet und im demokratischen Prozess beschlossen werden. Erfolg ist nicht garantiert und manchmal aufgrund vieler Kompromisse kaum zu erkennen.

Umso wichtiger ist es, dass die Stadtverwaltung aussichtsreiche Beteiliungsprojekte positiv begleitet. In manchen Fällen machen bürokratische Hürden gute Projekte zunichte, bevor sie begonnen haben. Vieles hängt von einzelnen Personen in der Verwaltung ab, die ihre Aufgabe darin sehen, Bürger*innen zu unterstützen. Damit die Erfolgschancen für Bürger*innen-Projekte steigen, muss sich in den meisten Verwaltungen noch vieles verändern. Was genau, ist hier zu lesen (externer Link):

Klick hier

 

JOURNAL

 

 

 

Stadtlabor Perleberg

Ein weiterer, erfolgreicher Schritt für mehr Bürger- beteiligung in Perleberg ist die Eröffnung des
Stadtlabors in der Bäckerstraße 37.

Die Teilnehmer der Stadtkomplizen-Beteiligung wünschten sich mehrheitlich direkte Ansprechpartner
für ihre Ideen zur Stadtentwicklung. Das Stadtlabor
bietet dafür nun die Möglichkeit. Dort können sich
die Perleberger*innen informieren, aber auch mit Vorschlägen und Wünschen selber einbringen. Das
Stadtlabor soll als Ideenschmiede für die Gestaltung
der Innenstadt dienen. Es werden regelmäßig Kamin- gespräche, Stammtische und auch Vormittagscafés stattfinden. Vorschläge und Anregungen zur Innenstadt- entwicklung werden an die zuständigen Stellen weiter- gegeben. Das STADTLABOR steht allen Bürgerinnen und Bürgern  offen.
Weitere Infos zum STADTLABOR Klick hier!

Wittenberge: Ansprech:Bar eröffnet

Auch die Nachbarstadt Wittenberge hat einen vergleichbaren Ort wie das Perleberger Stadtlabor. Die „Ansprech:Bar“ ist
dort der zentrale Ort für Bürgerbeteiligung.
Infos zur Ansprech:Bar Klick hier!

JOURNAL

  

Was passieren könnte...

Nach Abschluss der Beteiligungsphase der Stadtkomplizen wurden auf Grundlage der eingebrachten Anregungen und Ideen ein Kurzfilm und eine Entwurfskizze für den Großen Markt entwickelt. Wir stellen hier beides vor…

Geht nicht, gibt’s nicht!

Der Kurzfilm zeigt an einem fiktiven Projekt, welchen Weg reale Projekte durch die städtische Verwaltung gehen. Dabei werden nicht nur mögliche Stolpersteine, sondern auch manche einfache Lösungen sichtbar. Man kann den Film als eine Art Anleitung für Bürger*innen verstehen, die ein eigenes Projekt umsetzen wollen.
Klick hier!

Mobile Stadtmöbel für den Großen Markt
 Nach der aktiven Beteiligungsphase der Stadtkomplizen vom 2021 bis zum Februar 2022 folgte die Auswertung und Konkretisierung der Ergebnisse. Darauf aufbauend wurde ein Gestaltungsleitfaden für den Großen Markt entwickelt.
 Der Entwurf “Perle Bay” macht Vorschläge für die Einrichtung eines temporären Sommercamps auf dem Großen Markt. Ziel des Vorschlags ist es, verschiedene mobile Elemente für die dauerhafte Belebung des Platzes auf dem Großen Markt zu etablieren. Dabei sind Stadtmöbel, eine mobile Bühne, Hochbeete zur Begrünung und vieles mehr. Klick hier!

Videoschnipsel: PR für Bürger*innen-Projekte

Nike Drescher, Sachbereichsleiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Perleberg, erläutert, wie ihr Bereich konkrete Projekte von Bürger*innen unterstützen würde.

JOURNAL

  

Video-Journal

Zum Abschluss des Stadtkomplizen-Journals sind auf dieser Seite kurze Videos zu verschiedenen Themen zu sehen. Die kurzen Ausschnitte zeigen, worum es in der Bürgerbeteiligung hauptsächlich ging und wie der Große Markt in Perleberg mit besserer Aufenthaltsqualität zum Wohnzimmer der Stadt werden könnte.

Videoschnipsel: Zum Sinn von Bürgerbeteiligung

Hagen Boddin, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt der Stadt Perleberg, versteht Bürgerbeteiligung als aktiven Teil der Stadtentwicklung.

Videoschnipsel: Der Große Markt als Wohnzimmer der Stadt!

Nike Drescher, Sachbereichsleiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Perleberg, beschreibt konkrete Schritte zur Steigerung der Aufenthaltsqualität auf dem Großen Markt.

Videoschnipsel: Großer Markt ist insgesamt verkehrsberuhigter Bereich!

Robert Kazmierzcak, Sachbearbeiter Verkehrswesen, erklärt, weshalb Fußgänger auf dem Großen Markt eigentlich Vorrang vor dem Auto haben.

JOURNAL